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In diesem Herbst werden wir dann mein neues Theaterstück „Don Carlos“ in unserem Theater in der Exzess-Halle, Leipziger Straße 91, aufführen. In meiner Fassung sind die Figuren weit weniger idealistisch als bei Schiller, sie alle sind selbst ihr eigener Gegner und ihr eigener Widerpart. Es wird sicherlich sehr seltsam werden, dieses Stück unter Corona-Bedingungen zu proben und zu spielen.

Das Drama um den zaudernden Königssohn, der, zwischen Revolution und Melancholie hin- und hergerissen, an sich selbst verzweifelt, wird bei uns zu einem tolldreisten Spiel der Verkleidung und Komödie.

Der ewige Krieg tobt zwischen Vätern und Söhnen, zwischen Pflicht und Gefühl, zwischen Freiheit und Tyrannei. In Flandern hat sich ein Aufstand erhoben und der Freiheitskämpfer Marquis Posa plant die Revolution wieder den Tyrannen Philip, der sein Schreckensregiment errichtet hat.

Alle Schauspieler spielen alle Rollen, Don Carlos verzweifelt an seinem Vater, welcher er aber in der nächsten Szene selber ist, Männer werden zu Frauen und Frauen zu Männern, alle betrügen einander und vor Allem sich selbst.

Ein Mischung aus bitterer Komödie und heiterem Trauerspiel.

Thorsten Morawietz
Rohrbachstr. 45
60389 Frankfurt am Main
Email: thmorawietz@aol.com